Alben der norwegischen Musikerin und Schriftstellerin Jenny Hval sind stets große, perfekt inszenierte Erzählungen. Dies gilt auch für ihren heute erschienenen achten Langspieler Classic Objects, auch wenn sie diesmal konsequent auf die klassische Struktur eines Pop-Songs aus Strophe und Refrain zurückgreift. Die eingängigen Melodien verlieren sich dennoch immer wieder im typischen, mantrenhaft gehauchten Gesang, in unterschiedlichsten Gitarrenklängen und in sphärischen Synthie- und Orgellandschaften. Nicht ganz so ausufernd wie wir es gewohnt sind, zeichnet Hval so eine Landkarte persönlicher Umgebungen, schaut hinter die Fassaden ihrer Nachbarschaft und erkundet imaginäre oder zukünftige Orte aus Träumen und fiebrigen Halluzinationen.