Am 5. Juni erscheint „Kein Wetter“, das zweite Studioalbum der Münchner Noise-Rock Band Friends of Gas.
Sängerin Nina Walser und Gitarrist Thomas Westner spielen bereits seit ihren Teenagertagen im Inntal als Friends of Gas zusammen. Bis 2012 verwirklichen sie unter diesem Namen Projekte mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, bevor daraus mit Gitarristin Veronica Burnuthian, Bassist Martin Tagar und Schlagzeuger Erol Dizdar eine feste Formation wird. Mit ungeschliffenem Noise-Rock und fulminanten Live-Auftritten macht das Quintett schnell auf sich aufmerksamen und wird vom stillsicheren Berliner Label Staatsakt gesigned. Dort erscheint 2016 auch das großartige und vielbeachtete Debüt „Fatal schwach“. Nach der stärker in den Post-Rock ausfransenden EP „Carrara“ aus dem vergangenen Jahr folgt nun der heiß ersehnte zweite Langspieler „Kein Wetter“. Der Titel gefiel der Band, „weil er ein verstecktes Paradoxon ist“, erzählt Nina Walser im Deutschlandfunk. „Kein Wetter ist eigentlich nicht möglich, es gibt ja immer irgendein Wetter. Aber erstmal klingt es wie eine banale Aussage und außerdem ist Wetter ein schmetterndes Wort.“ Und die schmetternden Worte der Sängerin sind es, die den Sound der Band so außergewöhnlich machen. Dabei ist auch die Instrumentierung über die Maßen großartig: Die sehr präsente Rhythmus Sektion aus Bass und Schlagzeug arbeitet sich stoisch an Figuren ab, die mit dem ersten Einsatz unaufhaltsam in den Himmel schießen. Darüber explodieren Gitarren in einer Mischung aus Post-Punk-Riffs, noisigen Spielereien und lärmenden Feedback-Schleifen. Das klingt mal zart und verletzlich und im nächsten Moment dringlich und verstörend. Doch wenn Nina Walsers atemberaubende Stimme einsetzt, wird die Bedingungslosigkeit, die den Friends of Gas aus jeder Pore tropft, manifest. Heiser ächzt, schreit und flüstert sie mal auf Deutsch, mal auf Englisch, kratzt dabei stets am Anschlag und ist an Vehemenz kaum zu übertreffen. So verleiht sie den immer wieder um sich selbst kreisenden Textzeilen mit jeder Wiederholung neue Schattierungen und Interpretationsräume. „Ich mag das Reduzieren. So wenig wie möglich zu sagen, alles so offen wie möglich zu halten und alles Überflüssige wegzunehmen, “ sagt Walser. Voller Wut und Verdruss erzählen ihre Texte von der Merkwürdigkeit Leben. Als Metaphern nutzt sie dabei immer wieder Wetter-Phänomene und -Beschreibungen, die sich durch das ganz Album ziehen. Konzeptuell sei dies aber keineswegs, so Walser, vielmehr passiere es, „dass sich, wenn die Sachen fertig sind, Zusammenhänge ergeben, die nicht geplant waren. Und Wetter ist etwas zeitloses, was es schon immer gab und voraussichtlich immer geben wird und das deshalb als Thema für mich interessant ist.“
Auch „Kein Wetter“ ist etwas zeitloses geworden. Ein großes Album, monolithisch und schwer, das, um im Thema zu bleiben, bei jedem Durchlauf mächtige, dunkle Wolken aufziehen lässt. Dazu angetan, die bigotte Wärme des Tages zu vertreiben und uns in eine gespenstische und gleichsam faszinierende Dunkelheit zu führen.
für: superpaper
Sängerin Nina Walser und Gitarrist Thomas Westner spielen bereits seit ihren Teenagertagen im Inntal als Friends of Gas zusammen. Bis 2012 verwirklichen sie unter diesem Namen Projekte mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern, bevor daraus mit Gitarristin Veronica Burnuthian, Bassist Martin Tagar und Schlagzeuger Erol Dizdar eine feste Formation wird. Mit ungeschliffenem Noise-Rock und fulminanten Live-Auftritten macht das Quintett schnell auf sich aufmerksamen und wird vom stillsicheren Berliner Label Staatsakt gesigned. Dort erscheint 2016 auch das großartige und vielbeachtete Debüt „Fatal schwach“. Nach der stärker in den Post-Rock ausfransenden EP „Carrara“ aus dem vergangenen Jahr folgt nun der heiß ersehnte zweite Langspieler „Kein Wetter“. Der Titel gefiel der Band, „weil er ein verstecktes Paradoxon ist“, erzählt Nina Walser im Deutschlandfunk. „Kein Wetter ist eigentlich nicht möglich, es gibt ja immer irgendein Wetter. Aber erstmal klingt es wie eine banale Aussage und außerdem ist Wetter ein schmetterndes Wort.“ Und die schmetternden Worte der Sängerin sind es, die den Sound der Band so außergewöhnlich machen. Dabei ist auch die Instrumentierung über die Maßen großartig: Die sehr präsente Rhythmus Sektion aus Bass und Schlagzeug arbeitet sich stoisch an Figuren ab, die mit dem ersten Einsatz unaufhaltsam in den Himmel schießen. Darüber explodieren Gitarren in einer Mischung aus Post-Punk-Riffs, noisigen Spielereien und lärmenden Feedback-Schleifen. Das klingt mal zart und verletzlich und im nächsten Moment dringlich und verstörend. Doch wenn Nina Walsers atemberaubende Stimme einsetzt, wird die Bedingungslosigkeit, die den Friends of Gas aus jeder Pore tropft, manifest. Heiser ächzt, schreit und flüstert sie mal auf Deutsch, mal auf Englisch, kratzt dabei stets am Anschlag und ist an Vehemenz kaum zu übertreffen. So verleiht sie den immer wieder um sich selbst kreisenden Textzeilen mit jeder Wiederholung neue Schattierungen und Interpretationsräume. „Ich mag das Reduzieren. So wenig wie möglich zu sagen, alles so offen wie möglich zu halten und alles Überflüssige wegzunehmen, “ sagt Walser. Voller Wut und Verdruss erzählen ihre Texte von der Merkwürdigkeit Leben. Als Metaphern nutzt sie dabei immer wieder Wetter-Phänomene und -Beschreibungen, die sich durch das ganz Album ziehen. Konzeptuell sei dies aber keineswegs, so Walser, vielmehr passiere es, „dass sich, wenn die Sachen fertig sind, Zusammenhänge ergeben, die nicht geplant waren. Und Wetter ist etwas zeitloses, was es schon immer gab und voraussichtlich immer geben wird und das deshalb als Thema für mich interessant ist.“
Auch „Kein Wetter“ ist etwas zeitloses geworden. Ein großes Album, monolithisch und schwer, das, um im Thema zu bleiben, bei jedem Durchlauf mächtige, dunkle Wolken aufziehen lässt. Dazu angetan, die bigotte Wärme des Tages zu vertreiben und uns in eine gespenstische und gleichsam faszinierende Dunkelheit zu führen.
für: superpaper