Für sein neues Album faith
in strangers hat Andy Stott Pop Songs in die tiefsten und dunkelsten
Höllenlöcher getaucht. Heraus gekommen sind neun meisterhafte Techno Abstraktionen; beinahe
brutal minimalistisch, schlank und doch diabolisch schwer.
Zwei Jahre sind nun vergangen seit Stott mit dem Album luxury
problems Dub Techno ganz neu definierte. Scheinbar genug Zeit, um sich mit den Side-
Projekten Hate und Millie & Andrea recht aggressiven
Varianten des Dubstep und Jungle zu widmen. Wer nun befürchtet hatte, dass auch
auf der neuen Solo Platte ein bisschen viel los sein könnte, darf sich
entspannt zurücklehnen: Faith in strangers
ist noch entschlackter als die Vorgänger und Stotts diabolische Ästhetik ist klarer
und prägnanter als je zuvor.
Auf den neun Songs fließt im Takt
analoger Drum- oder reduzierter Hip Hop- Beats all das betörend Entrückte,
all die nüchterne Schönheit Stotts bisheriger Techno Entwürfe zusammen: Düstere Drones,
Feldaufnahmen aber auch Noiseschraffuren verhallen in schier unendlichen Industriekorridoren.
Immer wieder durchbrochen von Alison Skidmores fragiler Stimme, die
aus weiter Ferne aber doch nur die Ausweglosigkeit illustriert und Löcher reißt
in die Seelen derer die da stehen und lauschen.
Mit Faith in strangers
liefert Andy Stott den Soundtrack zur postmodernen Einsamkeit: Kalt, entfremdet und makellos.
Das Album erscheint am
18. November 2014 bei modern love.